HANNAHS: Mehr als nur eine Sattlerei – eine Geschichte von Umwegen, Leidenschaft und Handwerkskunst

Hannahs Ledermanufaktur Hannah Föster

Wer steckt hinter HANNAHS? Lasst mich euch ein wenig erzählen…

In aller Kürze: HANNAHS ist meine Ein-Frau-Sattlerei und Ledermanufaktur. Gegründet und geführt von – Überraschung – Hannah, 29 Jahre alt und Sattlermeisterin.

Aber HANNAHS ist mehr als nur ein Handwerksbetrieb. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die gelernt hat, dass Umwege manchmal die schönsten und lehrreichsten Pfade sind. Es ist die Geschichte vom Überwinden eigener Zweifel, der Liebe zum Detail und der unbändigen Leidenschaft für Pferde, Handwerk und ein ganz besonderes Material: Leder.

Vom Hörsaal zur Werkbank – Mein Weg zu HANNAHS

Mein Weg zu HANNAHS war, sagen wir mal, „interessant“. Nach dem Abitur habe ich studiert, meinen Bachelor gemacht, aber innerlich gespürt, dass das nicht meine wahre Berufung ist. Ein Master kam für mich nicht in Frage, Dinge nur für Prüfungen auswendig zu lernen und nicht mal die Hälfte wirklich zu verstehen hatte mich schon im Bachelor total frustriert. Jetzt einfach anfangen zu arbeiten?  Ein Bürojob? Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen.

Während eines Auslandsaufenthalts in Australien, bei einer Familie mit eigener Gerberei, wurde unbewusst schon in der 10. Klasse der Grundstein für meine Zukunft gelegt. Ironischerweise war ich damals Vegetarierin und wenig begeistert vom Geruch der Gerbstoffe und des Leders. Doch die geflochtenen Känguruleder-Bänder, die ich zum Abschied geschenkt bekam, sollten Jahre später eine Art Initialzündung für meine Leidenschaft entfachen.

In einer frustrierenden Prüfungsphase an der Uni entdeckte ich die Faszination für das Lederhandwerk. Aus den australischen Känguruleder-Riemen wurden Armbänder, dann kamen die ersten Hundeleinen, dann Kopfstücke für mein eigenes Pferd – und plötzlich war klar: Das ist es! Das will ich machen, und zwar richtig.

Hannahs Ledermanufaktur Hannah Föster

Ein steiniger Weg zur Sattlerlehre

Nach dem Uni-Abschluss bewarb ich mich bei allen Sattlereien, die ich finden konnte. Die Absagen großer Firmen wie Passier, Sommer und Kieffer waren frustrierend, aber im Nachhinein kann ich sie, jetzt wo ich diesen Beruf mit allen seinen Facetten kenne nachvollziehen. In meinem Bewerbungsschreiben war damals die Rede von Kreativität und Pferdebegeisterung – Dinge, die mit dem Arbeitsalltag einem Angestelltenverhältnis in einer großen Sattelfirma mit Fertigung wenig zu tun haben.

Doch dann gab es diese eine Sattlerei im Sauerland, die nicht nur Sättel baute, sondern auch Taschen und Maßanfertigungen herstellte. Nachdem auch diese Sattlerei mir eigentlich abgesagt hatte, ließ ich nicht locker und fragte nach einem Praktikum. Die Praktikumsstelle bekam ich und nach dem absolvierten Praktikum auch den Ausbildungsplatz.

Die Ausbildung war herausfordernd, aber unglaublich lehrreich. Ich bin unendlich dankbar für alles, was ich in dieser Zeit gelernt habe – von der Herstellung der verschiedensten Lederwaren bis zur Perfektion bis ins kleinste Detail. Ich habe alles mitgenommen, was ich konnte, sogar meine Freizeit an den Wochenenden habe ich mit meiner Ausbilderin in der Werkstatt verbracht. Denn ich wollte lernen wie man Sättel baut und das ist nicht Teil des Ausbildungsrahmenplans, sondern eigentlich erst Inhalt des Meisters. Mein Gesellenstück am Ende der Ausbildung, eine Trense, war in meinen Augen zwar keinesfalls perfekt, aber dennoch gut genug, um damit den Landessieg zu erreichen.

HANNAHS – Eine Vision wird Wirklichkeit

Schon während der Ausbildung gründete ich nebenbei mein Kleingewerbe und fertigte Taschen und Reitsportzubehör an. HANNAH(s) existiert also im kleinen Rahmen schon seit fünf Jahren.

Im Anschluss an meine Ausbildung habe ich in angestellt in einer Sattlerei gearbeitet und durfte auch hier Neues lernen und Erfahrung sammeln. Aber eigentlich war schon nach der Ausbildung klar, dass ich mich auf Dauer in einem Angestelltenverhältnis nicht wohlfühle. Ich brauche die Freiheit, meine Kreativität auszuleben, meine eigenen Entscheidungen zu treffen und meine Visionen zu verwirklichen.

Schon während der Ausbildung war mir klar gewesen, dass ich noch meinen Meister machen möchte. Obwohl es keine Meisterpflicht mehr in unserem Handwerk gibt, hat das für mich einfach dazugehört. Einen Platz im Meisterkurs zu bekommen, hat viel Geduld erfordert und als es so weit war stand ich vor der nächsten Herausforderung: das Meisterstück. Ich musste einen Sattel bauen können.

Ich, die eigentlich aus dem Englisch-Bereich komme, hatte zwar in der Ausbildung einige Westernsättel gebaut, aber keine Ahnung vom Westernreiten. Und als Meisterstück wollte ich nicht einfach nur irgendeinen Sattel bauen, um das abzuhaken. Ich wollte das richtig machen. Also wollte ich etwas bauen, mit dem ich mich auskenne und das ich auch in Zukunft für meine Kund:innen fertigen kann. Ich wollte einen klassischen Dressursattel bauen. Durch die Kontakte, die ich seit meiner Ausbildung auf diversen Tagungen des Sattlerverbands geknüpft hatte, bekam ich die Möglichkeit, vor dem Meisterkurs in einer Sattlerei mitzuarbeiten, die Sättel herstellt. Eine unglaubliche Chance, für die ich sehr dankbar bin!

Nach dem Meisterkurs mit all seinen Herausforderungen und Selbstzweifeln hielt ich endlich mein Meisterstück in den Händen – und war halbwegs zufrieden (was bei einer Perfektionistin wie mir schon viel heißt).

Nun folgten noch die Teile 3 und 4 des Meisterkurses, Betriebswirtschaft und Ausbildereignung. Ende letzten Jahres habe ich auch das geschafft und erfolgreich abgehakt.

HANNAHS – Mehr als nur ein Beruf, eine Berufung

Und dann stand der Selbstständigkeit plötzlich nichts mehr im Weg.
In Tutzing, in den Räumen einer ehemaligen Stickerei, habe ich meine Werkstatt aufgebaut.
HANNAHS ist für mich mehr als nur ein Beruf – es ist meine Berufung. Es ist die Verbindung von Tradition, Handwerkskunst und meiner Leidenschaft für Pferde und Leder.
Ich freue mich auf alles, was hier entstehen wird: auf viele Sättel, die ich für Pferde und ihre Reiter:innen anpassen darf, denn ich glaube fest daran, dass nur ein gut passender Sattel ein harmonisches Reiten ermöglicht und so die Verbindung zwischen Pferd und Reiter:in stärkt. Und darauf, einzigartige Lederkreationen zu erschaffen, die meinen Kund:innen über Jahre hinweg Freude bereiten werden. Denn Leder ist ein Material mit Geschichte und Seele – und ich bin stolz darauf, ein Teil dieser Geschichte sein zu dürfen.

Währenddessen streichen große Firmen einfach nur fette Gewinne ein und freuen sich darüber. Fair bezahlte Mitarbeiter in der Produktion? Fehlanzeige. Vielleicht habt ihr das im Hinterkopf, wenn ihr das nächste Mal durch eine Manufaktur in eurer Nähe stöbert. Bei uns kauft ihr Qualität, aber ihr kauft auch einen Teil einer Geschichte, unserer Geschichte, um dann eure Geschichte daraus zu machen. Oft kauft ihr genau bei der Person, die das gefertigt hat, was ihr da in den Händen haltet. Vielleicht wurde das Produkt sogar nur für dich, nach deinen Wünschen gefertigt? Ein Unikat. Etwas ganz Besonderes. Etwas, dass dir bleibt. Ein Erbstück. Und eine Person, zu der du zurückgehen kannst, wenn doch mal etwas kaputt geht, nicht mehr passt, oder dir doch nicht mehr gefällt und umgearbeitet werden soll. Ist das nicht wesentlich mehr wert als ein aufgeprägter Markenname?

Hannahs Ledermanufaktur Hannah Föster

Besucht mich in meiner Werkstatt!

Ich lade euch herzlich ein, mich in meiner Werkstatt in Tutzing zu besuchen und mich und meine Arbeit kennenzulernen.

Du legst Wert auf Qualität, Langlebigkeit und Individualität und wünschst dir schon lange deine ganz besondere Tasche oder den perfekten Gürtel nach deinen Wünschen? Kontaktiere mich gerne und wir besprechen gemeinsam die Anfertigung deines individuellen Einzelstücks!